Plastikprodukte und -verpackungen spielen eine wichtige Rolle bei der Einhaltung der Hygiene in der Gastronomie. Sie schützen Lebensmittel, gewährleisten ihre Sicherheit und verbessern die Haltbarkeit. Doch sowohl die Herstellung als auch die Entsorgung von Plastik- und Verpackungsmüll verbrauchen Ressourcen und haben negative Auswirkungen auf die Umwelt. Gleichzeitig verschärfen sich weltweit die Vorschriften für Einwegkunststoffe (SUPs). Deshalb wollen wir unsere HoReCa-Kundinnen und Kunden Anregungen bieten, Alternativen zu nutzen und sie dabei unterstützen, Plastik richtig zu entsorgen. Wenn Kunststoffmüll nicht richtig entsorgt wird, dann können damit Kosten für Ihr Restaurant verbunden sein. Durch ein anderes Verhalten können Sie jedoch zeigen, dass Ihnen die Umwelt und das Wohlergehen Ihrer Gäste am Herzen liegen.
Wir müssen jetzt etwas unternehmen: Die Verschmutzung unserer Meere durch Plastikmüll hat dramatische Ausmaße angenommen. Schon heute landet im Durchschnitt jede Minute eine LKW-Ladung Plastikmüll im Meer. Ihnen sollte deshalb klar sein, dass wir sofort handeln müssen! Mit Ihrem Restaurant können Sie einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten, denn Ihr Geschäftsbetrieb ist eng mit den Menschen und der Umwelt verbunden. Vielleicht fällt Ihnen der Plastikmüll in Ihrer Umgebung auf. Viele Gäste und insbesondere jüngere Generationen wollen das nicht länger tolerieren.
Es gibt viele Möglichkeiten, Ihren Plastikverbrauch zu reduzieren. In der Gastronomie gibt es zunehmend wiederverwendbare, recycelbare und kompostierbare Alternativen. Nationale Gesetze über obligatorische Mehrwegsysteme für die Gastronomie treten beispielsweise in Deutschland oder Frankreich in Kraft. Der HoReCa-Sektor muss zukünftig ganz ohne Einwegplastik auskommen. Wenn Sie Ihre Plastik- und Verpackungsabfälle reduzieren wollen, ist es hilfreich zu wissen, woher die verschiedenen Kunststoffe kommen, wie sie verwendet werden, wie sie zu entsorgen sind und welche Alternativen es gibt.
Ein simples Abfallgutachten zeigt Ihnen, welche Kunststoffe bei Ihnen anfallen und worauf Sie sich zur Reduzierung von Plastik- und Verpackungsmüll konzentrieren können.
Sehen Sie sich die folgenden Beispiele an, die Ihnen als Orientierung dienen können:
Lieferverpackungen
Lebensmittelverpackungen
Wasserflaschen
Verpackungen zum Mitnehmen
Handschuhe, Masken
Produkt | Lieferverpackungen | Lebensmittelverpackungen | Wasserflaschen | Verpackungen zum Mitnehmen | Handschuhe, Masken |
Verpackungsart | PVC / PVDC | PET, rPET | PET, rPET | Behälter aus PET | Vinyl, latex, polyester |
Material | Kunststoff aus Erdöl mit Zusatzstoffen | Kunststoff aus Erdöl | Kunststoff aus Erdöl | Kunststoff aus Erdöl | Kunststoff aus Erdöl mit Zusatzstoffen, extrahiert |
Entsorgung | Normaler Müll | Kommt auf den Inhalt an. Einige können im normalen Müll entsorgt werden, manche nicht. | Recyclingbehälter | Recyclingabfall oder normaler Müll (bei Lebensmittelrückständen) | Normaler Müll |
Ihr Plastikmüll | kg / Monat | kg / Monat | kg / Monat | kg / Monat | kg / Monat |
Denken Sie darüber nach | Beansprucht Platz in Ihrem Abfalleimer, für den Sie möglicherweise bezahlen. Bitten Sie Ihren Lieferanten, den Abfall bei der Lieferung zurückzunehmen. | Fragen Sie Ihren Lieferanten nach Alternativen, weniger oder einfacheren Verpackungen, die sich leicht reinigen und trennen lassen. | Erkundigen Sie sich bei Ihrem Lieferanten nach einem Mehrwegpfand für Plastikkisten. So können Sie die Menge der zu entsorgenden Plastikverpackungen und Flaschen reduzieren. | Die Kunden wollen nicht, dass zusätzliches Plastik ihre Mülleimer füllt. In Europa sind Einwegartikel aus Plastik seit 2021 gesetzlich verboten. Fragen Sie Ihre Lieferanten nach Alternativen. | Sprechen Sie mit Ihren Lieferanten, welche Alternativen vorhanden sind. Dies ist insbesondere durch die COVID-Pandemie ein schwieriges Thema, für das es derzeit noch nicht viele Lösungen gibt. |
Alternativen | Bitten Sie Ihren Lieferanten mit einer wiederverwendbaren Lieferverpackung zu liefern. | Keine erdölbasierten Kunststoffe. | Leitungswasser, wenn es sicher ist. Gefiltertes/behandeltes Leitungswasser, wenn es nicht sicher ist. Glasflaschen – auch mit Pfandsystem. | Kompostierbare Säcke. Behälter aus Bambus. Pfandsysteme für Behälter. | Baumwollmasken, Gesichtsvisiere aus Plastik anstelle von Masken. |
Polyvinylidenchlorid (PVDC) wird aus Chlor hergestellt, das negative Auswirkungen auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit haben kann. Die Entsorgung von PVDC durch Verbrennung ist problematisch, da es eine ähnliche Menge an Dioxinen erzeugt wie PVC.
Polyvinylchlorid (PVC) enthält sogenannte Phthalate, die dem PVC zugesetzt werden, um es flexibel zu machen. Diese Chemikalien und Dioxine gelangen jedoch durch Verbrennung in die Umwelt. Ihre möglichen negativen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit sind besorgniserregend und bisher nicht vollständig geklärt. Außerdem ist PVC schwer zu recyceln. Bislang wird weniger als 1 % des PVC recycelt, was für künftige Recyclingziele in Europa ein Problem darstellt. Achten Sie auf die Verpackung der von Ihnen gekauften Produkte – versuchen Sie, Verpackungen mit dem Recycling-Logo Nummer 3 zu vermeiden, da diese PVC enthalten, und bevorzugen Sie Verpackungen, auf denen "PVC-frei" angegeben ist.
Expandiertes Polystyrol (EPS)/Styropor weist nur sehr niedrige Recyclingraten auf, da es zu 95 % aus Luft besteht und daher nicht kosteneffizient gelagert oder transportiert werden kann. Es ist zwar technisch möglich, EPS zu recyceln, doch es ist häufig mit Zusatzstoffen verunreinigt und daher nicht für Lebensmittelverpackungen geeignet. Das hat direkte Auswirkungen auf die Sammel- und Transportkosten. Es kann in kleine bis winzige Stücke zerbrechen, die nur schwer zu reinigen sind.
Seit 2021 sind in der EU viele Einwegplastikartikel verboten. Informieren Sie sich über die neuen Vorschriften und finden Sie rechtzeitig die Lösungen zur Vermeidung von Plastikmüll, die sich am besten für Sie eignen.
Auf Plastik, das nur einmal verwendet wird, treffen Sie in Ihrem Restaurant in der Regel in Form von Lieferbehältern wie Rollwagen und Paletten, die in Plastikfolie eingewickelt sind. Darüber hinaus wird es für in Plastik verpackte Lebensmittel und Getränke, To-Go-Behälter, Plastikfolien für die Küche und Hygieneartikel wie Handschuhe verwendet.
47 % der METRO HoReCa-Kundinnen und Kunden von METRO (weltweit) wollen Produkte mit umweltfreundlichen Verpackungen kaufen (METRO Sustainability Survey 2019).
Viele Start-ups und Wissenschaftler arbeiten an neuen Alternativen für Einwegplastik. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis neue Produkte auf den Markt kommen. Sie können etwas bewirken, indem Sie diese Entwicklungen aufmerksam mitverfolgen. Fragen Sie Ihre Lieferanten, was sie tun, um Einwegplastik zu vermeiden.
Für die Gastronomie gibt es vielfältige Möglichkeiten, um die Menge an Plastikmüll zu reduzieren.
Sie können sogar noch weiter gehen, indem Sie Tipps für Fortgeschrittene zur Vermeidung von Plastikmüll anwenden:
Fordern Sie Ihr kommunales Stadtwerk auf, dort, wo es keinen Entsorgungs- und Sammeldienst für Kunststoffe gibt, diesen einzurichten.
Ihr Großhändler kann Ihnen Informationen darüber geben, was Sie in großen Mengen kaufen können, z. B. Waschmittel, Öl und trockene Zutaten wie Mehl.
Fragen Sie danach, was sie tun, um ihre Verpackungen zu verbessern und ob ein Sammelsystem oder eine Recycling-Station vorhanden ist. Sprechen Sie mit anderen Gastronomiebetreibenden darüber, was sie tun und bitten Sie diese, sich gemeinsam für eine Veränderung einzusetzen.
Um Ihren nur schwer zu recycelnden Abfall zu sammeln, können Sie sich an Recyclingprogrammen wie TerraCycle beteiligen.
Bitten Sie Ihre Lieferanten darum, Ihnen Produkte in wiederbefüllbaren und wiederverwendbaren Behältern bereitzustellen, z. B. im LOOP-System.
Ihr Großhändler kann Ihnen Informationen darüber geben, was Sie in großen Mengen kaufen können, z. B. Waschmittel, Öl und trockene Zutaten wie Mehl.
Um Ihren nur schwer zu recycelnden Abfall zu sammeln, können Sie sich an Recyclingprogrammen wie TerraCycle beteiligen.
Fordern Sie Ihr kommunales Stadtwerk auf, dort, wo es keinen Entsorgungs- und Sammeldienst für Kunststoffe gibt, diesen einzurichten.
Fragen Sie danach, was sie tun, um ihre Verpackungen zu verbessern und ob ein Sammelsystem oder eine Recycling-Station vorhanden ist. Sprechen Sie mit anderen Gastronomiebetreibenden darüber, was sie tun und bitten Sie diese, sich gemeinsam für eine Veränderung einzusetzen.
Bitten Sie Ihre Lieferanten darum, Ihnen Produkte in wiederbefüllbaren und wiederverwendbaren Behältern bereitzustellen, z. B. im LOOP-System.
Analysieren Sie Ihren Plastikverbrauch
Ergreifen Sie Maßnahmen zur Reduzierung Ihres Plastik- und Verpackungsmülls, indem Sie die Tipps für Einsteiger oder sogar für Fortgeschrittene anwenden
Informieren Sie Ihr Personal und binden Sie es in alle Maßnahmen mit ein
Sprechen Sie mit Ihren Lieferanten und Ihrem Großhändler, um weitere Informationen zu erhalten
Informieren Sie Ihre Gäste über Ihre Fortschritte
Anwendungen, die bei der Menükartengestaltung oder der Kommunikation helfen können, sind z. B. Menukit oder Dish.
METRO unterstützt Sie mit vielen nachhaltigen Produkten bei Ihrer Nachhaltigkeitsstrategie:
Reduzieren Sie nach Möglichkeit und im Einklang mit den Hygienevorschriften die Nutzung von Plastikfolien. Verwenden Sie stattdessen wiederverwendbare Behälter oder Wachspapier.
Sie können Einwegplastik vermeiden, indem Sie Ihre Gäste auffordern, ihre eigenen Behälter zur Mitnahme von Speisen mitzubringen. Kaufen Sie Produkte, die nachhaltig verpackt sind.
Überlegen Sie, ob Sie einige Utensilien wirklich brauchen oder ob sie nur aus Gewohnheit da sind. Versuchen Sie, keine Strohhalme mehr anzubieten, es sei denn, Ihre Gäste fragen ausdrücklich danach.
Ermutigen Sie Ihre Gäste, ihre eigenen Behälter für Speisen und Getränke To-Go mitzubringen. Stellen Sie sicher, dass die Hygienevorschriften eingehalten werden, indem Sie z. B. das Befüllen eines Lebensmittelbehälters oder eines Kaffeebechers nicht in dem Bereich vornehmen, in dem Sie Lebensmittel zubereiten.
Bevor Sie Ihren Gästen Besteck (Messer, Gabel, Löffel, Rührer, Stäbchen) aus Plastik mitgeben, fragen Sie sie, ob sie sie wirklich benötigen.
Wenn die Wasserqualität es zulässt, sollten Sie Ihren Gästen Leitungswasser anbieten.
Um Plastikmüll zu vermeiden, sollten Sie, wo immer möglich Mehrwegverpackungen verwenden, z. B. Wasserflaschen aus Glas, Mehrweg-Plastikbehälter oder Pfandbehälter.
Ihr örtlicher Großhändler bietet Sammel- und Entsorgungsdienste für Kunststoffabfälle an, die Sie in Anspruch nehmen sollten, damit die Kunststoffe ordnungsgemäß recycelt werden können.
Wasserauffüllprogramme machen Ihr Restaurant bekannt. Bieten Sie an, dass Flaschen kostenlos aufgefüllt werden können. Sie zeigen damit nicht nur Ihr soziales Bewusstsein, sondern verhindern ganz konkret, dass mehr Plastik verbraucht wird, weil die Verbraucherinnen und Verbraucher kein Wasser in Plastikflaschen kaufen müssen. Außerdem können Sie auf diese Weise neue Gäste gewinnen.
Kaufen Sie Produkte, die nachhaltig verpackt sind. Das beinhaltet Verpackungen ohne PVC, PVDC und EPS. Damit können Sie auch Ihre Entsorgungskosten senken.
Die Verwendung von Plastik ist eng mit unseren Gewohnheiten verbunden. Daher ist es wichtig, Ihren Mitarbeitenden die Notwendigkeit und den Nutzen eines geringeren Plastikverbrauchs zu vermitteln. Beziehen Sie sie in regelmäßige Besprechungen zur Vermeidung von Plastikabfall mit ein. Bringen Sie Schilder an gut sichtbaren Stellen im Restaurant an, um alle an die neuen Regeln zu erinnern und lassen Sie sie wissen, dass der Beitrag jedes Einzelnen benötigt und geschätzt wird.